Von Rewsan Üner
Können wir einfach mal chillen, uns um uns selbst kümmern, ehm… ich meine „me-time“ integrieren, um dann mit mehr Energie für die Uni zu hustlen. Ist das Uni-Life-Balance? Neben den Social-Media-Posts und Videos darüber, wie der Schlüssel zum Erfolg damit beginnen könnte, um 5 Uhr aufzustehen, um dann vor 18 Uhr alles erledigt zu haben, müssen wir uns erst einmal bewusstwerden, dass es keine Regel des Balancierens gibt. Wie können wir Göttinger Studierende für mehr Balance in unserem Leben sorgen?
Der Hochschulsport bietet jede Menge Sportangebote an. Auf der Homepage findet ihr unter anderem einen Reiter mit „Groupfitness“, unter dem ihr viele verschiedene Kurse findet. Für alle, die Spaß an Gruppensport haben, gerne tanzen oder an angeleiteten und gemeinschaftlichen Übungen interessiert sind, stehen von Montag bis Freitag verschiedene Kurse zur Verfügung, die uns einen Schritt näher in Richtung Ausgewogenheit bringen. Und auch für die auditiven unter euch lohnt es sich bei „Healthy Campus“ vorbeizuschauen, wo unter anderem digitale Angebote zu finden sind, wie z.B. Entspannungsanleitungen auf Spotify!
Wie sieht’s denn mit unseren Sprachskills aus? Hast du dich auch schon immer für andere Sprachen interessiert und würdest mehr dafür tun wollen? Dann schau doch mal in den ZESS-Katalog, dort kannst du auch in den Semesterferien Kurse belegen. Neben den Sprachkursen findest du auch andere Kurse im Bereich verschiedener Kompetenzen wie Medienkompetenz, Sozialkompetenz, Führungskompetenz und sogar einen Kurs, indem „Stressmanagement“ angeboten wird… naja, vielleicht ist es doch gar kein Geheimnis, dass die Uni unsere Nerven strapaziert…Achtung: Das soll zum Ausgleich dienen, nicht wieder in Uni-Work-Strukturen verfallen…
Im Bereich ‚Life‘ kannst du dir selbst am besten helfen. Trotzdem habe ich mich hingesetzt und einige Tipps entworfen. Bevor du das nächste Mal aus Langeweile im Seminar oder im Bus durch deinen Insta- oder TikTok-Feed scrollst, kannst du dir schon einmal ein leckeres Rezept raussuchen. Essen macht glücklich und Kochen macht weniger arm. So sparst du noch ein bisschen und gibst deinem Körper nicht nur etwas Schnelles und Fettiges. Apropos Essen: Weißt du auch, dass du dein Essen in der Mensa to go mitnehmen kannst? Für ein paar Cent kannst du dir dein Essen einpacken lassen oder du nimmst deine eigene Brotdose mit.
Auch der Haushalt ist nicht zu unterschätzen. Jetzt mal Hand aufs Herz: wie viele von euch vergessen ihre Wäsche in der Maschine? Meistens liegt sie über Nacht darin, sodass alles am nächsten Tag zerknittert ist oder müffelt. Das stresst uns alle unnötig und macht keinen Spaß! Wie wäre es, wenn du die Wäsche morgens nach dem Zähneputzen rein machst, dann kannst du sie spätestens am Abend noch aufhängen. Nimm dir gezielt Zeit für deinen Waschtag und versuch die Aufgaben, die zuhause auf dich warten, als Balance zu sehen. Neben der Uni musst du dich auch um dich selbst kümmern und dafür sorgen, nicht drei Tage mit derselben Unterhose herumzulaufen… Wenn die Wohnung oder dein Zimmer aufgeräumt ist und alles gut riecht und aussieht, dann bist du so richtig stolz auf dich. Auch das gibt uns ein kleines Erfolgserlebnis! Zu guter Letzt solltest du dir wirklich deine Me-Time gönnen. Auch wenn das 6 Stunden Netflix am Sonntag sind, dann zählt das auch. Viele von uns haben es satt zu lesen. Wir haben keine Kapazitäten, um Romane zu lesen oder mal nach einer anderen Lektüre zu greifen, die nichts mit der Uni zu tun hat. Uns wird beigebracht, dass Alles, was wir konsumieren, Sinn machen muss. Eine Doku macht mehr Sinn als eine Komödie, und Zeitungen halten dich mehr up-to-date als ein Thriller-Roman. Im Zweifel reden wir uns ein, dass das auch zu der Me-time gehören würde. Wieso wollen wir nicht glücklich sein, frage ich mich? Haben wir schon verlernt, wie das geht? Ich hoffe nicht… Berichte uns doch bald von deiner Auszeit!
